„Ein Geschwisterchen ist ein Stück Kindheit, das für immer bleibt.“
Auf Neugeborenen Fotos mit Geschwisterchen wird die Faszination und Magie von Geschwisterkindern sichtbar. Egal, wann das Neugeborenen Fotoshooting stattfindet: in den ersten 1-2 Wochen nach der Geburt, ein paar Monate später, wenn das kleine Baby bereits das Köpfchen halten oder (mit noch etwas mehr Geduld) sitzen, krabbeln oder laufen kann: Die Bilder von Geschwistern erzählen berührende Geschichten über kleine Persönlichkeiten und ihren Buddy fürs Leben. Und das nicht nur, wenn die Geschwisterzeit beginnt.
In diesem Artikel erfährst Du, wie große Geschwister mit viel Freude beim Shooting mithelfen, wann ein guter Zeitpunkt für Babyfotos ist und wie Du Dich ganz ohne Kameraerfahrung daran versuchen kannst, bessere Bilder zu machen.
Obwohl ich Babys und Fotoshootings mit Baby über alles liebe: wenn bei Neugeborenenfotos ein Geschwisterkind oder sogar mehrere große Geschwister dabei sind, gibt es für mich als Fotografin eine goldene Regel. Große Kinder haben bei der Begrüßung und in den ersten Minuten Vorrang. Das mag Dich vielleicht überraschen, schließlich wünscht Ihr Euch vor allem auch Erinnerungen für Euer Baby und seine erste Zeit. Diese magischen Momente des Ankommens, die auch das oder die älteren Geschwisterchen bekommen haben.
Doch ich bin hier für mich ganz klar:
1. Der Star beim Familienshooting mit Baby ist… nicht das Baby
Wahrscheinlich weißt Du auch schon warum. Wenn das Baby mit Euch nach Hause kommt, steht die Welt der großen Geschwister erst einmal auf dem Kopf. Das Neugeborene ist ganz natürlich ein Magnet für die Aufmerksamkeit. Denn mit frisch geschlüpften Geschwistern ist das so eine Sache: neben der Freude darüber, dass es sie gibt, drehen sie das Leben, wie es bisher war, für die älteren Kinder oft um 180°. Die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern ist weg. Und wenn mit der Geburt auch noch andere Veränderungen ins Haus stehen, kann sich so ein kleiner Mensch bei aller Liebe der Eltern und für das vielleicht sehnlich erwartete Baby schon mal unsicher fühlen.

1.1. Familienzeit in neuer Besetzung – was heißt das für die Großen?
Wie war das bei Dir? Hast Du jüngere Geschwister? Meine Erinnerungen an die erste Zeit mit meinem neugeborenen Bruder sind immer noch sehr lebendig. Vier Jahre habe ich gewartet, dann war es endlich soweit: ich bekam kurz vor Weihnachten eine überdimensionierte, lebendige Babypuppe geschenkt. Oh Du Fröhliche! Runder Kopf, Glatze, strahlende blaue Augen und engelsgleiche Pausbacken – zum Reinkneifen! Kindheitsträume wurden wahr.
Bis ich nach einer ziemlich steilen Lernkurve herausfand, dass sich das mit Puppen und Babys doch nicht 1:1 verhält. Und der kleine Mann ganz schön viel Aufmerksamkeit zieht und ich nicht nur den Platz im Bett meiner Eltern wegen des kleinen Ruhestörers (mehr oder weniger freiwillig) räumte, sondern auch mehr und mehr Zeit am Nachmittag bei einer Kindergartenfreundin verbrachte.
1.2. Wie ich dazu beitrage, dass das Neugeborenen Fotoshootings für alle ein entspanntes Erlebnis wird
Was wirklich schade wäre: wenn das große Geschwisterkind das Gefühl hat, nicht gesehen zu werden und keine Lust mehr hat, mitzuspielen. Daher lasse ich das Baby erst mal links liegen. Keine Bewunderung, kein „Oh wie süß!“ Das Baby kommt später. Erst einmal dürfen mich der oder die Großen kennenlernen. Denn sie sind die Hauptpersonen, die es in der Hand haben, wie entspannt und abwechslungsreich die gemeinsame Zeit verlaufen wird.
Was ich bis vor ein paar Jahren nicht wusste: Es gibt durchaus große Geschwister, die das Baby permanent ignorieren. Als ich eine Familie in München mit – entzückendem – Kleinkind und frisch geborenem Baby begleiten darf, erzählt die Mutter ganz traurig, dass die kleine Tochter ihren Bruder bislang nicht anschauen, geschweige denn anfassen wollte. Die Prinzessin war ganz und gar nicht begeistert vom kleinen Prinzen, der vor ein paar Wochen in die Familienwohnung gezogen ist und neben Schlafen, Essen und Windel füllen nur eins will: Aufmerksamkeit! Natürlich wünschen sich die Eltern auch das eine oder andere Geschwisterbild – die Vorhersage: stürmisch mit gelegentlichen Schauern. Denn nach dem Vorgespräch sieht es nicht danach aus, als ob sich so ein Bild ergeben würde.
1.3. Die Basis für Familienportraits und Geschwisterbilder: ein guter Kontakt zum großen Geschwisterkind
Also habe ich beim Ankommen erst einmal mit der großen Schwester gequatscht.
Bei einem oder mehreren Geschwistern frage ich – je nach Temperament und Alter – ob sie mir etwas zeigen wollen. Oft in Begleitung des Elternteils, das gerade nicht beim Baby ist. Wir schauen das Kinderzimmer an, ich bekomme Kunstwerke unter die Nase gehalten oder ein Lieblingsspielzeug, Kuscheltier oder Buch. Im Gegenzug zeige ich die Kamera und mache die ersten Bilder. Wenn das Eis gebrochen ist, frage ich die Geschwisterkinder, ob sie mir das Baby zeigen wollen. Einige freuen sich und sind ganz aufgeregt, andere weigern sich und brauchen noch Zeit. So auch unsere kleine Prinzessin. Je nach Stimmung bleibe ich noch kurz bei den Geschwistern und wechsle dann das Setting und schaue, was das Baby macht. Wichtig ist, dass Ihr als Eltern die Großen nicht drängt und dem großen Geschwisterkind die Wahl lasst, was es tun will. Das ist bei längeren Reportagen kein Problem, bei kürzeren Sessions erfordert es ein wenig Geduld und vor allem Vertrauen.
Wie ich es Euch leicht mache, beim Familienshooting loszulassen
Da ich für jedes Shooting Zeit mitbringe und erst gehe, wenn wir echte Erinnerungen erschaffen haben, könnt Ihr ganz entspannt sein. Häufig gesellt sich das andere Kind nach einer Zeit ganz automatisch dazu, weil es neugierig geworden ist. So war es auch bei dem kleinen Mädchen. Wenn keine unmittelbare Interaktion zustande kommt, binde ich die Geschwister manchmal auch ins Shooting ein, lasse sie auf den Auslöser drücken, nutze sie als Ratgeber (wenn sie groß genug sind) oder frage sie nach ihren Vorstellungen.
Denn dann tauen die meisten Kinder auf: wenn sie sich gesehen fühlen und sein dürfen, wie sie sind
Als das kleine Mädchen ganz von sich aus zu seinem Bruder kam und das Baby zuerst anschaute und dann ganz vorsichtig mit seinen kleinen Fingern anfasste, war die Mutter zu Tränen gerührt. Die große Schwester hatte sich vorher nie dem Bruder genähert. Und das sind die Momente, die sich ganz natürlich ergeben und für Euch wertvoll sind, weil sie zeigen, was für kleine Helden in jedem Kind stecken, wenn es sein Tempo gehen kann.

2. Neugeborenen Fotos – wann ist ein guter Zeitpunkt für Geschwisterbilder?
Wann ist ein guter Zeitpunkt für Babyfotos mit großen Geschwistern? Neben der individuellen Entwicklung Eurer Kinder hängt das auch davon ab, welche Geschichte Ihr für Eure Kinder mit den Bildern erzählen möchtet. Jede Phase in der Entwicklung hat ihren Zauber – und mehr oder weniger ausgeprägte fotografische Tücken.
Ich führe Euch hier gleich mit Wort und Bild durch das erste Jahr mit Baby und Geschwistern, wohl wissend, dass jedes Kind eine eigene Persönlichkeit ist und sich individuell entwickelt. Was Euer Baby wann lernen möchte, ob es eher ein entspannter Genießer oder eine dynamische Forscherin ist – und was wir zusammen mit den Geschwistern und Euch an Geschichten schreiben können, besprechen wir im Vorfeld. Und wenn alles anders kommt, ist das kein Thema. Denn bei einem Shooting mit mir darf alles sein, weil ich flexibel genug bin, in jeder Situation das in einer ästhetischen Bildsprache herauszufiltern, was echt ist.
Also los mit einem kleinen Einblick:
2.1. Geschwistershooting in den ersten 2 Wochen
Frisch geboren, klein und zart – das Baby hat Eure Familie um ein weiteres Mitglied vergrößert. Vielleicht seid Ihr mit dem Baby zuhause, vielleicht im Krankenhaus. Erst einmal heißt es: ankommen in der neuen Situation.
In den ersten zwei Wochen können sehr innige Geschwisterbilder entstehen, wenn das Baby noch viel schläft und das große Geschwisterchen Zeit hat, es in Ruhe zu betrachten. Am Anfang überwiegt auch häufig die Neugier – die Eifersucht kommt (sofern sie kommt) meist erst etwas später.
2.2. Geschwisterfotos in ersten halben Jahr
Sobald das Baby den Kopf alleine halten kann, damit anfängt, bekannte Gesichter anzulächeln und sich vielleicht sogar schon dreht, kommt mehr Bewegung in die Bilder. Ältere Geschwister lieben es, das kleine, nicht mehr ganz so zerbrechliche Baby in der Gegend herumzutragen (und dürfen das häufig auch), es zu streicheln und mit ihm zu lachen.
Manche älteren Kinder machen mit, wenn das Baby seine Füße entdeckt und fröhlich Babyyoga übt. Da das Baby jetzt schon mit am Tisch sitzt, entstehen wunderbare Alltagsbilder zum Beispiel beim gemeinsamen Familienfrühstück oder in der Badewanne. Die Varianz der Geschwisterbilder hängt oft davon ab, wie groß der Altersabstand zwischen den Kindern ist und wie sie gerade miteinander interagieren.

2.3. Geschwisterbilder im ersten Jahr
Das Familienleben wird zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat oft noch etwas lebhafter. Das Baby beginnt sich zu drehen, steht mit Hilfe auf den Zehenspitzen, robbt in Bauchlage rückwärts und einige Babys fangen an, sich von den Geschwistern etwas abzuschauen und sind erstaunlich schnell im Krabbeln.
Was Mamas mit Kameras – und auch die Papas mit Kameras – häufig vor ganz neue Herausforderungen stellt. Plötzlich bewegen sich zwei oder noch mehr Kinder quietschend und in einem Affenzahn durch die Wohnung. An schön sortierte Familienbilder ist nicht mehr zu denken, weil immer einer abhaut.
3. Babyshooting selber machen mit Geschwisterkind: 3 Tipps für Bilder aus dem Alltag mit zwei und mehr Kindern
1. Die beste Kamera ist immer die, die griffbereit ist
Womit fotografierst Du am häufigsten? Wahrscheinlich mit der Kamera, die Du ganz locker bedienen kannst und die da liegt, wo Du bist und schnell zugreifen kannst. Denn Momente mit Baby und größeren, quirligen Geschwisterkindern sind flüchtig. Wenn Du erst noch auf die Suche nach der Spiegelreflexkamera oder Systemkamera gehen musst, die aufgeräumt bzw. vor Kinderzugriff gesichert im Schrank steht, ist die Magie verflogen, die Du gerade noch gespürt hast. Dann ist es besser, präsent zu sein und die Zeit mit den sich beschnuppernden Kindern zu genießen als nach einem Fotoapparat zu kramen, um schnell das Bild für den Weihnachtskalender zu schießen.
Liegt das Handy ohnehin neben Dir oder hast Du eine für Dich leicht bedienbare Kamera zur Hand, kannst Du schnell im Automatikmodus den Moment festhalten.
2. Alles kann, nix muss
Mal angenommen, die Szenerie stellt sich wirklich dar wie gerade erträumt: das Baby liegt friedlich auf dem Sofa oder auf dem Boden, die große Schwester oder der große Bruder kommen neugierig näher, das Licht ist weich, alle sind entspannt, die Kamera ist griffbereit.
Dann heißt es: durchatmen und ausprobieren. Dich einfach treiben lassen und mit der Kamera in der Hand Deine Kinder neugierig beobachten, wenn Du fotografisch ganz am Anfang stehst. Oder mit drei einfachen Tipps etwas Neues ausprobieren. Wenn Du Dir ein Thema vornimmst, wirst Du damit schnell herausfinden, welche Art von Bildern Dir gut gelingen, auch wenn Du keine Ahnung hast von Kameraeinstellungen bzw. den Begriffen Brennweite, ISO, Blende, Verschlusszeit.
Beim Fotografieren leise nah rangehen – vor allem für Foto-Anfänger*innen
Lege den Fokus auf die Kinder – die Bildkomposition wirkt meist stärker, wenn Du die Geschwister in den Fokus nimmst und alle Elemente damit ausblendest, die vom Hauptmotiv ablenken.
Für Fortgeschrittene: achte darauf, dass der Bildschnitt nicht durch Gelenke (Hand- oder Fußgelenke, Ellenbogen, Knie) oder den Hals geht. Dazwischen ist alles erlaubt
Spiel mit der Perspektive und probiere entspannt etwas aus
Das näher rangehen ist schon der erste Perspektivwechsel. Wahrscheinlich machst Du den zweiten Perspektivwechsel auch ganz automatisch (wenn Du intuitiv auf das Zusammensein Deiner Kinder und Dein Baby achtest): Dich auf eine Ebene mit den Kindern begeben. So kannst Du auf Augenhöhe in „Kinderperspektive“ fotografieren und nicht von oben nach unten aus der so genannten „Vogelperspektive“. Das heißt, Du setzt Dich neben die Kinder auf den Boden oder legst Dich auf den Bauch. Wenn das Baby sicher auf dem Sofa liegt, ist die Augenhöhe etwas bequemer. Liegen die Kinder nebeneinander auf dem Boden, kannst Du natürlich auch Vogel spielen.
Schau einfach, wie sich der Blickwinkel verändert, wenn Du um die Kinder herumgehst (oder auf dem Boden herumrobbst oder -krabbelst). Probiere verschiedene Blickwinkel aus. Es ist normal, wenn einige Bilder daneben gehen – bei anderen bist Du vielleicht überrascht, wie sie beim späteren Betrachten wirken. Bonus-Tipp für Fortgeschrittene: Beim Wechseln der Perspektive kannst Du das Bild auch „aufräumen“, d.h. störende Elemente im Hintergrund verschwinden lassen, indem Du einfach ein Stück weiter um Deine Kinder herumgehst und z.B. die Steckdose hinter die Schulter “schiebst”.
Achte auf das Licht
Das wird schon etwas anspruchsvoller, denn über Licht gibt es ganze Bücher. Da die Szene ja bereits schönes, natürliches Licht bietet, ist der beste Tipp, dass Du alle Lichtquellen ausschaltest, so dass nur das vorhandene Tageslicht übrig bleibt. Was heißt das konkret? Den internen Kamerablitz oder Handyblitz ausmachen und brennende Lampen ausknipsen. Das ist wichtig, damit kein Mischlicht entsteht, das die Stimmung stört.
Aber auch bei bescheidenen Lichtverhältnissen können stimmungsvolle Bilder entstehen – wenn Du die ISO-Zahl Deiner Kamera hochdrehen kannst. Die Bilder in diesem Beitrag sind an einem Winterabend entstanden, als es draußen schon um 16.30h stockdunkel war.
3. Wie geht’s weiter?
Hast Du Lust, die Tipps auszuprobieren? Wenn Du Fragen hast, dann schreib mir gerne einen Kommentar.
Falls Du selbst gerne als Mama mit aufs Bild willst, Ihr Euch Familienzeit mit Bildern statt Zeug schenken wollt oder als Geschenk von Freunden zur Geburt, Taufe oder Hochzeit wünscht, dann meldet Euch gerne bei mir oder teilt meine Website mit Euren Lieben.
Und ganz wichtig: Ihr müsst niemand sein. Krokodilstränen und Wutanfälle gehören zum Alltag aller Eltern dazu – und die Gewitterwolken verziehen sich in vielen Fällen so schnell wie sie gekommen sind, wenn wir Großen für die Kleinen da sind und sie sein lassen. Ich tue alles dafür, um für Euch echte, berührende Portraits und die Familienmomente voller Liebe und Leben einzufangen, die Euch später noch zum Lachen und vielen “Weißt Du noch’s” bringen und Eure Kinder in ihre Kindheit zurückbeamen.

“Du kannst Dich mit meinem Stil zu fotografieren identifizieren? Dann freue ich mich über Deinen Anruf oder eine Mail.“