IST JETZT ZEIT FÜR FOTOS (draußen, drinnen, überhaupt)?
Etwas flapsig daher gesagt: wann, wenn nicht jetzt? Homeoffice, homeschooling, wenig Abwechslung, mehr Zeit durch weniger Optionen – und ein Urlaub ist auch nicht in Sicht. Jetzt ist Zeit für Fotos.
Bei allen Herausforderungen, die Du gerade als Mama wuppst und die Ihr als Eltern meistert (und vor denen ich meinen fiktiven Hut ziehe): mit einer Familienzeit macht Ihr Euch selbst das Geschenk einer kleinen, feinen Pause. Schon allein deshalb, weil Ihr etwas unternehmt. Damit lenkt Ihr bewusst den Blick auf das Schöne, auf das, was gerade gut ist. Und bewahrt diese stärkenden Momente, das Glück, dass Ihr Euch habt, für die Momente auf, in denen Du so verzweifelt und müde bist, dass Du sogar kinderlose Freunde und Singles etwas verschämt beneidest.
Denn von der Ruhe, von der viele aktuell sprechen, bist Du nach einem Tag mit Frühschicht im Homeschooling und Spätschicht im Homeoffice mindestens so weit entfernt wie der nächste Sommer. Ein Sommer, in dem Du Dich entspannt mit einer Freundin im Lieblingscafé triffst, und mit einem “Weißt Du noch” auf das Chaos von heute zurückblickst und Dich an die skurrilen Momente erinnerst, in denen Du nicht wusstest, ob Du lachen oder weinen sollst. Und Dich jetzt entschließt, herzlich darüber zu lachen, denn: Du bist an ihnen gewachsen (ja, ich bin eine unverbesserliche Optimistin – sonst würde ich hier auch öfter in die Tischkante beißen).
Okay, dann eben in die Bettkante beißen, wenn ich keinen Tisch kriege 😉
Familienfotos draußen oder drinnen oder überhaupt?
Vielleicht bist Du momentan unsicher, ob es rechtlich erlaubt oder moralisch opportun ist, sich auf eine fotografische Familienalltags- oder Portraitreise einzulassen. Diese Frage ist sehr berechtigt. Ich habe mich das selbst gefragt, wie ich mit der Familienfotografie für Privatpersonen gerade umgehen will.
Wie verhalte ich mich in den nächsten Wochen mit und zu meinem Beruf als Fotografin?
Als studierte Juristin habe ich erst einmal nachgelesen, was aktuell legal ist. In der Stellungnahme der Handwerkskammer München heißt es: “Fotografen erbringen keine körpernahen Dienstleistungen.” Auf der Positivliste für Betriebe, die öffnen dürfen, stehen aktuell
- “Dienstleister außerhalb eines Ladengeschäfts, also soweit sie (…) den Kunden besuchen – mit der Ausnahme: körpernahe Dienstleistungen”. Das heißt: da ich keine körpernahe Dienstleistungen erbringe, darf ich Euch zu Hause besuchen.
Ebenfalls auf der Positivliste als erlaubt steht:
- “Fotografieren durch Fotografen im Freien”
Momente der Nähe - geht auch mit Abstand (zur Fotografin)
Das heißt für Euch und für mich und für Familienfotos draußen und drinnen:
- Am liebsten treffe ich Euch für Familienfotos draußen. Bei einem Ausflug durch Euer Viertel, im Englischen Garten im Nordteil, am Starnberger See… da, wo Eure liebsten Alltags- und Wochenendaktivitäten stattfinden.
- Drinnen sind Bilder möglich, wenn wir ausreichend lüften und den Sicherheitsabstand einhalten können. Dazu nutze ich Objektive mit so genannter langer Brennweite, d.h. auch wenn ich weiter weg stehe als üblich, kann ich Euch nah ran holen und Bilder voller Nähe und Wärme einfangen. Denn wichtig ist nur, dass Ihr Euch nah seid.
- Ich fotografiere auf Wunsch und je nach Gruppengröße mit Mundschutz. Das heißt: Ich trage eine desinfizierte Maske, Ihr natürlich nicht, denn schließlich sollen die Bilder ja etwas über Euch erzählen. Ein Dokumentationsbild der aktuellen Zeit schenke ich Euch auf Wunsch gerne zu jeder Buchung dazu – schließlich ist auch das gerade ein Teil unseres Lebens.
- Meine Ausrüstung desinfiziere ich vor und nach jedem Shooting.
- Wenn Anzeichen einer Erkältung oder andere Symptome einer möglichen Erkrankung auftreten, verschieben wir das Shooting. Kostenfrei. Das gilt für mich genauso wie für Euch. Da Familienzeiten nicht an besondere Ereignisse geknüpft sein müssen, sondern Euch und Euer ganz normales Leben zeigen, finden wir einen alternativen Familienshootingslot, bei dem alle fit sind.
Nah dran trotz Abstand – so geht’s auch.
Ist es für Familienfotos draußen denn nicht gerade zu kalt?
Das Licht ist im Winter ein Traum und die nächsten Wochen versprechen trockenes Wetter, noch dazu mit Schnee.
Für alle, die
- sich selbst und ihre Kinder mit Familienmomenten oder Du Dich als Mama mit einem neuen (Selbst-)Bild beschenken wollen,
- sich Gedanken über ein Geschenk für liebe Menschen machen, die sie gerade nicht sehen, oder
- guten Freunden zum Geburtstag oder einem besonderen Anlass oder einfach als Dankeschön einen Gutschein für Familienfotos draußen oder drinnen schenken möchten
heißt das: Mit Abstand, frischer Luft und ein paar Wundergedanken kreieren wir Momente, die bleiben, weil sie Geschichten erzählen, die wichtig sind. Weil es Eure Geschichten sind. Auch und gerade in dieser Zeit. Für Dich. Für Euch. Für alle, die Du liebst und die Dich und Euch lieben.
Erste einmal: alle warm einpacken. Gerne mit vielen Wollklamotten. Die sehen kuschelig aus.
Hier sollte ich einen Punkt machen. Doch weil ich es direkt und ehrlich mag, kommt noch ein Nachsatz:
Natürlich mache ich das nicht nur für Euch, sondern auch für mich. Weil ich mich mit jeder Begegnung selbst beschenke, ein kleines oder großes Stück wachsen darf, es mir Freude bereitet und auch, weil ich in dieser sehr bewegenden Zeit das erste Jahr 100% selbständig arbeite. Und es mir gut tut, wenn ich etwas mit und für Menschen kreieren darf.
Noch ein paar persönliche Worte
Wahrscheinlich hat Euch das letzte Jahr einiges abverlangt an neuen Herausforderungen. Gut eingespielte und bei einigen vielleicht auch mit einiger Mühe etablierte Familienroutinen sind plötzlich zusammengefallen wie das berühmte Kartenhaus. Oma und Opa waren als wichtige Familienunterstützung möglicherweise nicht mehr präsent und im Einsatz, das Netzwerk mit anderen Familien war wegen allgemeiner Verunsicherung erst einmal auf Pause gestellt, Kita, Kindergarten und die Schulen waren plötzlich geschlossen, Euer Job fand im Homeoffice statt – für die einen ein Segen, für die anderen ein Fluch.
In meiner Ursprungstätigkeit als Consultant und Coach habe ich zwischen März und Mai eine kollegiale Beratungsgruppe ins Leben gerufen. Die gemeinsamen 60-90 Minuten waren für einige der Frauen die einzige Zeit in der Woche, wo sie etwas für sich tun konnten – und wenn es “nur” darin bestand, vier anderen Frauen via Zoom das Herz auszuschütten und die Gedanken zu sortieren, um mit neuer Kraft und frischem Mut die Familienaufgaben, den Job und all das zu wuppen, was da sonst noch auf die Agenda gerutscht war. Das war und ist eine große Leistung von Familien und insbesondere Dir als Frau und Mutter – und findet in der öffentlichen Diskussion nach wie vor zu wenig Gehör und Raum.
Das letzte Jahr hat auch mich ganz schön gefordert. Neben dem ersten kompletten Jahr als selbständige Familienfotografin und Coachin für Frauen sind wir auch noch umgezogen von Freising nach München. In den Osten der Stadt, an den Stadtrand, wo es noch Felder und Pferde und Parks gibt. Vieles, was ich in den letzten Jahren in Freising vermisst habe, konnte ich wieder mehr in mein Leben holen. Dazu zählen
- Teamspirit – danke unter anderem an 14x2m Fotografinnen München für die gemeinsame Ausstellung,
- Stadtnähe mit viel Radfahren
- endlich wieder Freunde in der Nachbarschaft,
- Samstags-Abends-Dates mit Freundinnen und Freunden aus Frankfurt, Lüneburg und Berlin dank ZOOM bei uns daheim (ohne C* wären wir nie auf die Idee gekommen, uns online zu treffen),
- Kinderzeit mit meinen Neffen und Patenkindern…
Und als auch als eine Frau, die den Wandel liebt, selten den selben Weg mit dem Rad 2x fährt und so immer 10 Wege zum Ziel kennt – es ist und war immer mal wieder echt anstrengend, vor allem als ich im März und April nicht als Fotografin arbeiten durfte. Ich bin so dankbar, dass ich mir nach mehr als 10 Jahren als angestellte Juristin endlich erlaube, meine Kreativität und meine Stärken selbstbestimmt zu leben. Und dazu gehört für mich die Möglichkeit, arbeiten zu können.
Und zum Abschluss dieser Rede noch ein Argument für Euch und für mich: was mit mir nie anstrengend ist, ist die Verbindung zwischen uns. Die Verbindung mit Menschen, die bereit sind, sich auf ihre Reise einzulassen.
Mit Kindern klappt das ohnehin. Sie sind für mich Vorbild für stetigen Wandel, für Lernen, für Teamgeist, für gelebtes Echtsein. Und haben bei der Familienzeit so viel Spaß, dass sie Euch als Eltern anstecken mit ihrer Freude am Sein im Hier und Jetzt.
Wann lernen wir uns kennen? Schreibt mir gerne eine Mail an mail(at)andreamuehleck.com
Wenn Ihr weitere Fragen habt, findet Ihr auch im Artikel “ Familienfotos – so wie wir sind ” jede Menge Inspiration.